
Entgegen der landläufigen Meinung schützt eine dunkle Tönung Ihre Augen nicht; sie kann das Risiko für schwere Augenschäden sogar erhöhen.
- Dunkle Gläser ohne zertifizierten UV-Schutz erweitern die Pupillen und lassen mehr schädliche Strahlung ins Auge – ein fataler Trugschluss.
- Gefälschte CE-Zeichen und fehlender UV-400-Schutz bei Billigbrillen sind keine Bagatelldelikte, sondern direkte Angriffe auf Ihre Sehkraft.
Empfehlung: Betrachten Sie Ihre Sonnenbrille als medizinisches Instrument. Investieren Sie in geprüfte Qualität vom Optiker und lassen Sie bestehende Brillen auf ihren Schutzfaktor überprüfen, um kumulative und irreversible Schäden wie den Grauen Star zu verhindern.
Wenn die Sonne scheint, greifen die meisten Menschen instinktiv zur Sonnenbrille. Sie gilt als modisches Accessoire, als Komfort-Extra gegen blendendes Licht. Doch diese Wahrnehmung ist eine gefährliche Verniedlichung. Aus medizinischer Sicht ist eine hochwertige Sonnenbrille kein Luxus, sondern ein unverzichtbares Schutzinstrument, dessen korrekte Auswahl und Nutzung über die langfristige Gesundheit Ihrer Augen entscheidet. Die eigentliche Bedrohung ist nicht das sichtbare, blendende Licht, sondern die unsichtbaren UV-Strahlen, die schleichend und unbemerkt irreparable Schäden an Hornhaut, Linse und Netzhaut verursachen.
Viele verlassen sich auf simple Annahmen: „Je dunkler das Glas, desto besser der Schutz“ oder „Eine günstige Brille für den Strand tut es auch“. Diese Irrtümer sind weit verbreitet und potenziell verheerend. Die Diskussion um Augenschutz darf sich nicht auf Mode oder unmittelbare Blendungsreduktion beschränken. Es geht um die Prävention von ernsthaften, sehkraftraubenden Erkrankungen wie dem Grauen Star (Katarakt) oder der Makuladegeneration, deren Entwicklung direkt mit der kumulativen UV-Exposition über Jahrzehnte zusammenhängt. Der Schutz der Augenpartie ist dabei genauso entscheidend wie der Schutz der Augen selbst.
Doch wenn die gängigen Weisheiten versagen, was ist dann der richtige Weg? Dieser Artikel bricht mit den Mythen und beleuchtet das Thema aus der Perspektive eines Augenarztes. Es geht darum, die unsichtbaren Aggressoren zu verstehen, die trügerische Sicherheit von Billigprodukten zu entlarven und Ihnen das Wissen an die Hand zu geben, um eine fundierte Entscheidung für den Schutz Ihres wertvollsten Sinnesorgans zu treffen. Denn die größte Gefahr ist nicht die Sonne selbst, sondern die Unwissenheit über den richtigen Schutz.
Dieser Leitfaden führt Sie durch die entscheidenden Aspekte, die eine Sonnenbrille von einem modischen Accessoire zu einem essenziellen Gesundheitswerkzeug machen. Sie werden lernen, die wahren Qualitätsmerkmale zu erkennen, Risikosituationen richtig einzuschätzen und Ihre Investition in gutes Sehen langfristig zu schützen.
Inhaltsverzeichnis: Ihr Weg zum optimalen Augenschutz
- Der Dunkelheits-Trugschluss: Warum helle Gläser Ihre Augen besser schützen können als dunkle
- Warum Ihre Strand-Sonnenbrille im Schnee gefährlich sein kann
- Das Geheimnis der blendfreien Sicht: Was polarisierende Gläser wirklich für Sie tun
- Der T-Shirt-Fehler: Wie Sie die Schutzschicht Ihrer Sonnenbrille unbewusst zerkratzen
- Das 5-Euro-Risiko: Warum Billig-Sonnenbrillen gefährlicher sind als gar keine
- Die unsichtbare Rüstung Ihrer Uhr: Warum Saphirglas nicht verhandelbar ist
- Die eine Regel, die alles ändert: Warum Ihre Tagescreme ohne LSF wertlos ist
- Ihr tägliches Schutzschild: Warum die Tagescreme der wichtigste Bodyguard Ihrer Haut ist
Der Dunkelheits-Trugschluss: Warum helle Gläser Ihre Augen besser schützen können als dunkle
Einer der gefährlichsten Mythen rund um den Sonnenschutz für die Augen ist die Annahme, dass die Tönung der Gläser direkt mit ihrer Schutzwirkung korreliert. Viele glauben: Je dunkler das Glas, desto sicherer das Auge. Das Gegenteil ist der Fall, wenn der UV-Schutz fehlt. Dunkle Gläser ohne zertifizierten UV-Filter sind gefährlicher als gar keine Sonnenbrille. Der Grund liegt in einem einfachen biologischen Mechanismus: der Pupillen-Trugschluss. Hinter den dunklen Gläsern wird dem Auge eine geringere Helligkeit vorgetäuscht, woraufhin sich die Pupille weitet, um mehr Licht einzulassen. Ist nun kein adäquater UV-Filter vorhanden, dringen die unsichtbaren, schädlichen UV-A- und UV-B-Strahlen ungehindert durch die weit geöffnete Pupille und treffen direkt auf Linse und Netzhaut. Diesen fatalen Effekt bestätigt auch das Deutsche Institut für Arbeitsschutz der DGUV, das davor warnt, dass die Pupille hinter dunklen Gläsern ohne UV-Schutz geweitet bleibt und so eine besonders hohe Dosis Strahlung ins Augeninnere gelangt.
Der einzig verlässliche Indikator für einen sicheren Schutz ist nicht die Farbe, sondern die Kennzeichnung. Achten Sie auf zwei entscheidende Merkmale: Das CE-Zeichen, das die Einhaltung grundlegender EU-Sicherheitsanforderungen signalisiert, und die Angabe „UV-400“. Diese garantiert, dass alle UV-Strahlen bis zu einer Wellenlänge von 400 Nanometern – also das gesamte schädliche Spektrum – blockiert werden. Eine helle, sogar fast klare Brille mit UV-400-Schutz schützt Ihre Augen also weitaus effektiver als eine tiefschwarze Brille ohne diesen Filter. Der Schutz ist unsichtbar in das Material eingearbeitet und hat nichts mit der sichtbaren Tönung zu tun.
Ihr Plan zur Überprüfung der Schutzqualität: Eine Checkliste für deutsche Verbraucher
- CE-Zeichen prüfen: Überprüfen Sie, ob das CE-Zeichen fest im Bügel integriert (eingraviert oder gedruckt) ist und nicht nur als billiger Aufkleber angebracht wurde.
- UV-400-Kennzeichnung suchen: Suchen Sie explizit nach der „UV-400“ oder „100% UV-Schutz“-Angabe auf der Brille oder dem Etikett. Fehlt sie, ist die Brille ungeeignet.
- Normierung beachten: Achten Sie auf die Norm „DIN EN ISO 12312-1“. Diese Normierung garantiert den geprüften Schutzstandard in Deutschland und Europa.
- Kostenlose Überprüfung nutzen: Bei Zweifeln oder bei Brillen unklarer Herkunft bieten die meisten deutschen Optiker eine kostenlose Überprüfung des UV-Schutzes mit einem Photometer an. Nutzen Sie diesen Service.
- Passform kontrollieren: Die beste Brille nützt wenig, wenn Streulicht von oben oder von der Seite ins Auge fällt. Achten Sie auf eine gut sitzende Form mit breiten Bügeln oder einer gebogenen Fassung.
Warum Ihre Strand-Sonnenbrille im Schnee gefährlich sein kann
Während die Notwendigkeit einer Sonnenbrille am Strand allgemein akzeptiert ist, wird die Gefahr in den Bergen und im Schnee dramatisch unterschätzt. Eine herkömmliche Sonnenbrille, die im Sommerurlaub ausreicht, kann im winterlichen Hochgebirge zu einem ernsthaften Gesundheitsrisiko werden. Das Problem ist die Reflexionsfalle: Oberflächen wie Wasser, Sand und vor allem Schnee wirken wie Spiegel für UV-Strahlung und multiplizieren deren Intensität. Während heller Sand die Strahlung um etwa 20 % erhöht, sind es bei Neuschnee bis zu 90 %. Der Deutsche Alpenverein warnt eindringlich davor, dass die UV-Intensität pro 1.000 Höhenmeter zusätzlich um etwa 10 % ansteigt.
Ein Sommertag auf der Zugspitze kann daher eine höhere UV-Belastung aufweisen als ein Tag an der Nordsee, selbst bei gleicher Bewölkung. Die UV-Index-Werte können in den deutschen Hochlagen Werte von 11 erreichen, was als „extrem“ eingestuft wird. In dieser Umgebung ist nicht nur der direkte Schutz von vorne, sondern insbesondere der Schutz vor seitlich und von unten einfallendem Streulicht entscheidend. Genau hier versagen viele modische Brillen. Sie lassen an den Rändern zu viel Strahlung durch, was im Extremfall zu Schneeblindheit führen kann – einer schmerzhaften Entzündung der Hornhaut, die einem Sonnenbrand auf dem Auge gleicht.

Für den Aufenthalt im Schnee sind daher spezielle Gletscher- oder Skibrillen unerlässlich. Diese zeichnen sich durch eine stark gebogene Form (Wrap-around-Design), breite Bügel und oft auch einen abnehmbaren Seitenschutz aus Leder oder Kunststoff aus. Sie schließen das Auge bestmöglich ab und verhindern das Eindringen von Streulicht. Zudem verfügen sie meist über eine höhere Tönungskategorie (Kategorie 4), die für extreme Helligkeit im Hochgebirge ausgelegt ist. Beachten Sie jedoch: Brillen der Kategorie 4 sind nicht für den Straßenverkehr zugelassen, da sie die Farberkennung zu stark einschränken.
Das Geheimnis der blendfreien Sicht: Was polarisierende Gläser wirklich für Sie tun
Neben dem unsichtbaren UV-Schutz spielt die Reduktion der sichtbaren Blendung eine entscheidende Rolle für Sicherheit und Komfort, insbesondere im Straßenverkehr. Jeder Autofahrer kennt die gefährlichen Momente, wenn die tiefstehende Sonne oder Reflexionen auf nasser Fahrbahn die Sicht rauben. Eine aktuelle ADAC-Studie zeigt, dass 60 % der deutschen Autofahrer Probleme haben, Objekte im Umfeld blendender Lichtquellen wahrzunehmen. Hier kommen polarisierende Gläser ins Spiel. Sie sind weit mehr als nur eine dunklere Tönung; sie arbeiten mit einem intelligenten physikalischen Prinzip.
Lichtwellen schwingen in alle Richtungen. Wenn Licht jedoch von einer glatten, horizontalen Oberfläche wie Wasser, nassem Asphalt oder einer Motorhaube reflektiert wird, wird es horizontal polarisiert. Dieses gebündelte, blendende Licht ist für die Augen extrem anstrengend und gefährlich. Ein polarisierender Filter ist wie ein mikroskopisch feiner Lamellenvorhang im Brillenglas aufgebaut. Er blockiert dieses horizontal reflektierte Licht, lässt aber das nützliche, diffus gestreute Licht durch. Das Ergebnis: Blendungen werden fast vollständig eliminiert, während Kontraste und Farben klarer und satter erscheinen. Die Sicht wird entspannter und sicherer, ohne dass die Umgebung unnatürlich stark abgedunkelt wird.
Wie die Experten der Autozeitung betonen, ist dies ein entscheidender Sicherheitsfaktor:
Polarisierende Sonnenbrillen sorgen dafür, dass die Gläser nur gerichtetes Licht durchlassen. Viele Reflexionen können so wirkungsvoll absorbiert werden und eine Blendung verhindern, ohne dass die Verdunklung zu stark ist. Das ist hilfreich, wenn man etwa bei starkem Gegenlicht auf nasser Fahrbahn unterwegs ist. Die Kombination von hellem Licht mit starken Reflexionen führt nämlich dazu, dass Autofahrer:innen schneller ermüden und sich ihre Reaktionszeit verschlechtert.
– Autozeitung Redaktion, Autozeitung – Sicher mit Sonnenbrille Auto fahren
Polarisierende Gläser sind daher die erste Wahl für Autofahrer, Angler, Segler und alle, die sich häufig in Umgebungen mit starken Reflexionen aufhalten. Ein kleiner Nachteil ist, dass sie die Lesbarkeit einiger LCD-Bildschirme (z.B. von Smartphones oder Navigationsgeräten) beeinträchtigen können, da diese ebenfalls mit polarisiertem Licht arbeiten. Dieser kleine Kompromiss wird jedoch durch den enormen Gewinn an Sicherheit und Sehkomfort bei Weitem aufgewogen.
Der T-Shirt-Fehler: Wie Sie die Schutzschicht Ihrer Sonnenbrille unbewusst zerkratzen
Sie haben in eine hochwertige Sonnenbrille mit perfektem UV-Schutz und Polarisationsfilter investiert. Doch diese Investition ist nur so lange wertvoll, wie die Gläser intakt sind. Die größte Bedrohung für die Langlebigkeit und Schutzwirkung Ihrer Brille ist die falsche Reinigung. Der häufigste Fehler: die Brille schnell am T-Shirt, Pullover oder einem Papiertaschentuch abzuwischen. Auch wenn diese Materialien sich weich anfühlen, enthalten sie winzige, harte Partikel wie Staub, Sand oder Holzfasern. Beim Reiben über die empfindliche Oberfläche der Brillengläser wirken diese Partikel wie Schleifpapier.
Das Ergebnis sind tausende von Mikrokratzern. Diese sind zunächst unsichtbar, summieren sich aber mit der Zeit zu einer sichtbaren Trübung. Diese Kratzer haben zwei fatale Konsequenzen. Erstens streuen sie das einfallende Licht, was zu einer permanenten leichten Blendung führt und die Augen unnötig anstrengt. Zweitens, und das ist noch kritischer: Sie können die aufgedampften Schutzschichten, wie die Entspiegelung oder eben den UV-Schutz, beschädigen und deren Wirksamkeit herabsetzen. Eine zerkratzte Brille bietet also nicht mehr den ursprünglichen, garantierten Schutz. Sie gefährden Ihre Augen, obwohl Sie glauben, sie zu schützen.

Die korrekte Pflege ist einfach, erfordert aber Disziplin. Verwenden Sie zur trockenen Reinigung ausschließlich ein sauberes Mikrofasertuch. Dessen feine Fasern nehmen Schmutzpartikel auf, anstatt sie zu verreiben. Bei stärkerer Verschmutzung spülen Sie die Brille zunächst unter lauwarmem, fließendem Wasser ab, um grobe Partikel zu entfernen. Geben Sie dann einen Tropfen pH-neutrales Spülmittel auf die Gläser, verreiben Sie es sanft mit den Fingern und spülen Sie es gründlich ab. Getrocknet wird anschließend durch Tupfen mit einem sauberen Mikrofasertuch. Ebenso wichtig ist die Aufbewahrung: Wenn die Brille nicht auf der Nase sitzt, gehört sie in ein stabiles Schutzetui, nicht lose in die Tasche oder auf die Hutablage im Auto.
Das 5-Euro-Risiko: Warum Billig-Sonnenbrillen gefährlicher sind als gar keine
Der verlockend günstige Preis einer Sonnenbrille vom Strandverkäufer oder aus dem Discounter birgt ein enormes, unsichtbares Risiko. Diese Produkte sind oft eine Mogelpackung, die mehr schadet als nützt. Wie bereits erläutert, führt ihre dunkle Tönung zur gefährlichen Pupillenerweiterung. Wenn dann der versprochene UV-Schutz fehlt oder mangelhaft ist, setzen Sie Ihre Augen einer erhöhten Dosis schädlicher Strahlung aus. Das Problem ist die fehlende Kontrolle und die häufige Fälschung von Qualitätsmerkmalen. Ein aufgeklebtes CE-Zeichen ist wertlos und bietet keine Garantie. Der kumulative Schaden, der durch das jahrelange Tragen solcher Brillen entsteht, manifestiert sich oft erst nach Jahrzehnten in Form von Grauem Star oder Netzhautschäden.
Selbst in Deutschland, wo die Marktüberwachung relativ gut ist, gibt es keine hundertprozentige Sicherheit. Man sollte sich nicht blind auf das Etikett verlassen.
In der Regel erfüllen in Deutschland verkaufte Sonnenbrillen die Anforderungen, wie Stichproben etwa des Bundesamts für Strahlenschutz zeigen. Doch immer wieder findet die Behörde selbst teure Brillen, deren mangelnder UV-Schutz auf Dauer die Gesundheit gefährden kann.
– Stiftung Warentest, Sonnenbrillen: Was sicher schützt
Diese Erkenntnis von Stiftung Warentest unterstreicht, dass der Kauf einer Sonnenbrille eine Vertrauenssache ist, die am besten beim Fachoptiker aufgehoben ist. Dort erhalten Sie nicht nur eine Garantie für den geprüften UV-Schutz, sondern auch eine fachkundige Beratung zu Passform, Tönungskategorie und Glasveredelungen wie der Polarisation. Die Investition in eine Qualitätsbrille ist eine Investition in den langfristigen Erhalt Ihrer Sehkraft. Der vermeintliche Spartipp, zur Billigbrille zu greifen, kann sich als die teuerste Entscheidung Ihres Lebens herausstellen – bezahlt mit Ihrer Augengesundheit.
Die folgende Tabelle fasst die kritischen Unterschiede zusammen, wie sie auch von Experten wie Brille24 in ihren Ratgebern dargestellt werden.
| Kriterium | Qualitätsbrille (Fachhandel) | Billigbrille (Straßenverkauf) |
|---|---|---|
| UV-400 Schutz | Garantiert & überprüfbar | Oft fehlend oder gefälscht |
| CE-Zeichen | Fest integriert & normgerecht | Häufig nur Aufkleber oder gefälscht |
| Pupillenschutz | Vollständig gewährleistet | Gefährliche Erweiterung möglich |
| Optische Qualität | Verzerrungsfreie, klare Sicht | Oft Schlieren, Kopfschmerzen möglich |
| Langzeitschäden | Verhindert aktiv | Erhöhtes Risiko für Grauen Star & Co. |
Die unsichtbare Rüstung Ihrer Uhr: Warum Saphirglas nicht verhandelbar ist
Das Prinzip, in unsichtbaren Schutz zu investieren, beschränkt sich nicht nur auf Sonnenbrillen. Es findet sich auch in anderen hochwertigen Alltagsgegenständen wieder, beispielsweise bei Qualitätsuhren. Das Uhrenglas ist die erste Verteidigungslinie des empfindlichen Uhrwerks. Hier gibt es, ähnlich wie bei Brillengläsern, massive Qualitätsunterschiede. Die beste Wahl, die als Industriestandard für Premium-Uhren gilt, ist Saphirglas. Der Begriff ist leicht irreführend: Es handelt sich nicht um Glas im herkömmlichen Sinne, sondern um synthetisch hergestellten, hochreinen Korund – das gleiche Material wie der natürliche Saphir.
Seine entscheidende Eigenschaft ist seine extreme Härte. Auf der Mohs-Härteskala, die die Ritzhärte von Mineralien von 1 (Talk) bis 10 (Diamant) einordnet, erreicht Saphirglas einen Wert von 9. Zum Vergleich: Einfaches Mineralglas, das bei günstigeren Uhren verwendet wird, liegt nur bei etwa 5,5. Das bedeutet, dass Saphirglas im Alltag praktisch kratzfest ist. Nur Materialien, die härter sind – wie ein Diamant – können es zerkratzen. Ein Uhrenglas aus Mineralglas hingegen kann bereits durch den Kontakt mit Sandkörnern (Quarz, Härte 7) oder einer Stahlkante beschädigt werden.
Diese Kratzfestigkeit ist keine reine Ästhetik. Ein zerkratztes Uhrenglas trübt nicht nur die Ablesbarkeit, sondern kann auch die Wasserdichtigkeit beeinträchtigen, wenn die Kratzer tief genug sind und die Dichtungen kompromittieren. Die Entscheidung für Saphirglas ist also, genau wie beim UV-Schutz der Sonnenbrille, eine Entscheidung für langfristige Funktionalität und Werterhalt. Man investiert in eine unsichtbare Eigenschaft – die Härte –, die dafür sorgt, dass das Produkt auch nach Jahren noch aussieht und funktioniert wie am ersten Tag. Es ist ein Bekenntnis zur Qualität, das sich über die gesamte Lebensdauer des Produkts auszahlt.
Die eine Regel, die alles ändert: Warum Ihre Tagescreme ohne LSF wertlos ist
Der Fokus auf den Schutz der Augen durch eine Sonnenbrille ist entscheidend, doch die Haut um die Augen ist ebenso verletzlich und verdient dieselbe Aufmerksamkeit. Diese extrem dünne und empfindliche Hautpartie ist oft die erste Stelle, an der sich die Zeichen der Zeit zeigen – in Form von Fältchen, Krähenfüßen und Pigmentflecken. Der Hauptverursacher für diese vorzeitige Alterung ist derselbe wie bei Augenschäden: die tägliche, oft unbemerkte UV-Strahlung. Man spricht hier von inzidenteller Exposition – die Strahlung, der wir auf dem Weg zur Arbeit, beim Sitzen am Fenster oder während der Mittagspause ausgesetzt sind. Hautexperten bestätigen, dass bis zu 90 % der sichtbaren Hautalterung an empfindlichen Stellen wie der Augenpartie durch diese kumulative UV-Belastung ausgelöst wird.
Hieraus leitet sich eine fundamentale Regel der Hautpflege ab: Eine Tagescreme ohne integrierten Lichtschutzfaktor (LSF) erfüllt ihre wichtigste Aufgabe nicht. Feuchtigkeitspflege allein ist unzureichend. Ohne einen täglichen Breitband-Sonnenschutz, der sowohl vor UV-B- (Sonnenbrand) als auch vor UV-A-Strahlen (Hautalterung) schützt, ist jede andere Anti-Aging-Bemühung letztlich nur Schadensbegrenzung. Der LSF in der Tagescreme ist kein saisonales Extra für den Sommer, sondern eine ganzjährige, nicht verhandelbare Notwendigkeit. Er ist die Basis jeder effektiven Hautpflegeroutine und der wirksamste Schutz vor vorzeitiger Hautalterung.
Die Kombination aus einer hochwertigen Sonnenbrille, die die Augen und einen Teil der Haut schützt, und einer Tagescreme mit LSF für die restlichen Gesichtspartien bildet eine lückenlose Verteidigungslinie. Es ist ein zweigeteilter Ansatz, der die Gesundheit von Auge und Haut gleichermaßen berücksichtigt. Eine gute Feuchtigkeitscreme mag die Haut kurzfristig geschmeidig machen, aber nur die Zugabe von LSF schützt ihre Struktur und Jugendlichkeit langfristig. Alles andere ist, medizinisch betrachtet, unvollständig.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Tönung einer Sonnenbrille hat keinen Einfluss auf den UV-Schutz; der UV-400-Filter ist entscheidend.
- Billigbrillen ohne geprüften Schutz sind durch die Pupillenerweiterung gefährlicher als gar keine Brille.
- Umfassender Schutz erfordert die richtige Brille für die jeweilige Umgebung (z.B. Schnee) und die tägliche Verwendung einer Tagescreme mit LSF.
Ihr tägliches Schutzschild: Warum die Tagescreme der wichtigste Bodyguard Ihrer Haut ist
Die Haut ist unser größtes Organ und unsere primäre Barriere gegen Umwelteinflüsse. Ihre wichtigste Aufgabe ist der Schutz vor äußeren Aggressoren – und der gefährlichste dieser Aggressoren ist die tägliche, unsichtbare UV-Strahlung. Eine Tagescreme ist daher weit mehr als nur ein Feuchtigkeitsspender oder eine Make-up-Grundlage. Ihre fundamentalste und unverzichtbarste Funktion ist die eines täglichen Schutzschilds. Wenn diese Creme einen Breitband-Lichtschutzfaktor (LSF 30 oder höher) enthält, wird sie zum wichtigsten Bodyguard Ihrer Haut. Sie schützt die Kollagen- und Elastinfasern in der Dermis, die für die Festigkeit und Elastizität der Haut verantwortlich sind, vor dem Abbau durch UV-A-Strahlen. Gleichzeitig bewahrt sie die oberste Hautschicht vor den sichtbaren Schäden der UV-B-Strahlung.
Diese Schutzfunktion ist die Grundlage für jede gesunde und jugendlich aussehende Haut. Ohne diesen täglichen Schutz sind teure Seren, Masken und Behandlungen nur ein Tropfen auf den heißen Stein, da sie lediglich versuchen, Schäden zu reparieren, die am nächsten Tag durch erneute ungeschützte Sonnenexposition wieder entstehen. Die konsequente Anwendung einer Tagescreme mit LSF ist die wirksamste präventive Maßnahme gegen Falten, Pigmentstörungen und den Verlust der Spannkraft. Es ist eine einfache, tägliche Gewohnheit mit der größten Langzeitwirkung für die Gesundheit und das Aussehen Ihrer Haut.

Die Kombination aus einer schützenden Sonnenbrille und einer Tagescreme mit LSF bildet somit ein lückenloses, alltägliches Verteidigungssystem. Sie schützen nicht nur Ihr Sehvermögen, sondern auch die Integrität und Gesundheit der Haut, die Ihre Augen umgibt. Dieser ganzheitliche Ansatz erkennt an, dass UV-Schutz keine saisonale Angelegenheit ist, sondern ein integraler Bestandteil der täglichen Gesundheitsvorsorge – genau wie das Zähneputzen. Es ist die Anerkennung der Tatsache, dass Prävention immer effektiver, einfacher und günstiger ist als die spätere Reparatur.
Der Schutz Ihrer Augen und Ihrer Haut vor UV-Strahlung ist keine Frage des Stils oder des Komforts, sondern eine medizinische Notwendigkeit. Beginnen Sie noch heute damit, Ihre Ausrüstung als das zu behandeln, was sie ist: Ihr persönliches Schutzinstrument für ein Leben lang gutes Sehen und gesunde Haut. Lassen Sie Ihre aktuelle Sonnenbrille beim Optiker Ihres Vertrauens überprüfen und machen Sie die Tagescreme mit LSF zu einem festen Bestandteil Ihrer Morgenroutine.